Hattie für Erstklässler&innen Mit der weltweit größten Bildungsstudie Schule entspannt erleben

25. Februar 2017

Lautes Denken

Filed under: Lernen,Mathematik — heinz.bayer @ 17:09

Lautes Denken

Liebe Omas, liebe Omas

Nur zum Weitererzählen. Es gibt doch viele Menschen, die gerne laut denken. Für Kinder hört sich das komisch an. Weil sie meist diesen Denkprozess nicht bewusst nachvollziehen. Weil sie sich nicht darüber Gedanken machen, wie Antworten auf Fragen in ihrem Kopf zustande kommen. Oder wie die Lösung einer Matheaufgabe im Kopf durch konkrete Verknüpfungen von vorhandenem Wissen entsteht. Effektstärke 0,64 zeigt: Lautes Denken ist keine komische Marotte, sondern eine echte Lerntechnik. „Dem Denken zuhören“ könnte man diese Technik nennen. Und damit dem Lernen. Bringt natürlich ganz schön viel. Sollte man also ruhig ausprobieren, wem das laute Denken liegt. Lautes. Denken gehört speziell bei aufgabenorientierten Fähigkeiten (z.B. Schreiben oder Mathematik) zu den effektivsten Strategien. Wollte ich nur gesagt haben.

Ihr Otto Kraz

Lautes Denken

20. Februar 2017

Kreativitätsförderung

Filed under: Hattie-Studie,Lernen,Mathematik — heinz.bayer @ 11:34

Liebe Opas

Ihr habt doch sicher eine kleine Werkstatt. In der ihr für eure Enkel ein wenig mit ihnen basteln könnt. Eigene Lernwerkzeuge zusammen mit euren Enkeln erfinden. Die Kreativität fördern. Tausendmal besser als kreative Filme anzusehen. Kreativität findet im Kopf statt und sie leben zu können fördert Lernprozesse in der Schule so ganz nebenbei. Auch ohne direkten Bezug. Unsere Welt ist leider übervoll mit wunderbaren, kreativen, lustigen und spannenden Dingen, die andere Kreative schon in die Welt gesetzt haben. Aber die helfen leider in der Schule überhaupt nichts. Im Gegenteil. Wer am Nachmittag stundenlang begeistert wunderbar spannende und kunterbunte Filme im Fernsehen gucken darf, der hat leider in der Schule ein echtes Problem: Die Lehrerin oder der Lehrer wird immer langweiliger. Der Anspruch an Unterhaltung wird zu hoch und damit auch die innere Unruhe, weil die Unterhaltung wie gewohnt bedient werden will. Experimentieren und in Ruhe Dinge erfinden entschleunigt und hilft bei Lernprozessen.

Gruß Otto Kraz

5. Dezember 2016

Brainy 12 – Mathe-Trainingsgeräte

Filed under: Hattie-Studie,Lernen,Mathematik — heinz.bayer @ 08:24

Liebe Omas und Opas, liebe Eltern

In der Effektstärkenskala steht in der Hattie-Studie an dritter Stelle: Formative Evaluation des Unterrichts. Übersetzt: Schau den Lernprozessen bewusst zu, dann hast du ganz viel Effektivität im Lernen erreicht. Eigentlich in Richtung Lehrperson gedacht. Die Lehrperson kann mit bestimmten Konzepten erreichen, Schüler&innen parallel zum Unterrichten klarzumachen, wie man die Wirkung des Unterrichts optimiert. In Brugg-Windisch an der Pädagogischen Hochschule hat das Team um Professor Wolfgang Beywl auf der Basis dieses Ergebnisses eine ganz neue und erfolgreiche formativen Evaluationsmethode entwickelt. Ich ziehe daraus eine weitere Schlussfolgerung: Wenn Schüler&innen möglichst früh verstehen, dass der Erfolg von Lernprozessen in erster Linie mit ihnen und ihrem Gehirn zu tun haben, dann könnte man anfangen, dass Schüler&innen selbst mit kleinen selbstgebauten „Instrumenten“ Selbstevaluation zu betreiben. Wenn Schüler&innen verstehen, dass es zum Beispiel unumgänglich ist, den Hunderterraum komplett zu beherrschen, 100 % nicht 80%, um dann im Hunderterraum zu addieren, zu subtrahieren, zu multiplizieren und zu dividieren, dann macht es Sinn, zu üben, zu üben und nochmals zu üben. Hunderterraum 100% zu beherrschen kann jede, wenn er genug übt. Das Rechnen darin ebenfalls. Aber was meinen Sie, wie oft ich es in höheren Klassen im Gymnasium gesehen habe, dass sich Schüler&innen durch diese kleinen Lücken im einfachen Rechnen (Grundschule 1. Klasse) bei viel kompliziertere Aufgaben ins Aus gekickt hatten. Gemerkt haben sie es immer erst, wenn ich sie darauf aufmerksam gemacht habe. Deshalb: Deutsch, Mathematik und später die Sprachen sind die hautpsächlichen Fächer, in denen Lücken noch Jahre später richtige große Fehlerquellen sind.

Ich bleibe als Mathematiker und Physiker auch weiterhin natürlich am Thema Mathematik, um meine Erklärungen zu Lernprozessen für den Erstklässler sichtbar zu machen. Anbei eine kleine Idee, um den Hunderterraum spielerisch zu üben. Es gibt viele andere. Es geht um 100%.

Ihr Otto Kraz

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Zum Ausdrucken — oder noch besser: Zum Nachmachen mit den Händen des Kindes.

Und wie immer zur Vertiefung: Hattie für Lernende bis Kapitel 3 hattie-fuer-lernende-bis-kapitel-3

27. November 2016

Brainy 11 – Die ersten zwei Jahre Mathematik

Filed under: Hattie-Studie,Lernen,Mathematik — heinz.bayer @ 23:15

Liebe Eltern, liebe Opas und Omas

Ich bleibe noch ein wenig beim Bildungsgplan Mathematik.

Der führt für Klasse 1 und 2 fünf Leitideen auf, die Schüler&innen kennen sollten. Natürlich nicht in dieser Ausführlichkeit wie im Bildungsplan, aber sie sollten den Rahmen kennen, in dem sie in den nächsten zwei Jahren Mathematik lernen. Sie sollten wissen, dass es Pläne gibt, nach denen sie unterrichtet werden. Warum? Weil Schüler&innen ganz normale Menschen sind, nur eben junge. Und weil wir Menschen besser lernen, wenn wir den Rahmen kennen, innerhalb dessen wir uns etwas aneignen. Weil wir uns dann ernster genommen fühlen, weil man uns zutraut, solche Meta-Überlegungen zum Lernen selbst zu verstehen. Und dann lernt mensch einfach leichter. Auch Grundschulmensch.

Liebe Grüße Otto Kraz

 

17. November 2016

Brainy 10 – der 100er-Raum

Filed under: Hattie-Studie,Mathematik — Schlagwörter: , , — heinz.bayer @ 18:31

Liebe Eltern und Großeltern.

Bei Hattie ist das Thema Ziele die Effektstärke 0,56. Inzwischen wissen Sie ja ein wenig mehr Bescheid. Wenn es Sie mit den Effektstärken genauer interessiert, dann einfach in hier in Brugg ein wenig schmökern. Alles was über 0,4 ist, ist besonders interessant. Weil es zu erwünschten Effekten kommt, wie das bei Hattie beschrieben wird. Der übliche Schulbesuchseffekte liegt zwischen d = 0,15 bis d = 0,40. Der normale Entwicklungseffekte liegt zwischen d = 0,00 bis d = 0,15. Das ist die Entwicklung, die auch ohne Schule stattfindet. Alles über 0,4 hat deutlich bemerkbare Effekte in der Lernleistung.

Ziele 0,56. Ich darf einmal frei interpretieren. „Wenn Mensch weiß, wohin es geht, dann geht es Mensch besser.“ Auch der junge Mensch. Wenn Schüler&innen das Ziel kennen, das es in den nächsten Monaten zu erreichen gilt, dann ist das lernleistungsfördernd. Meistens sagen Lehrer&innen so etwas, aber meistens setzt sich das nicht gleich im Hirn fest. Deshalb ein kleiner Tipp am Rande: Wenn Sie selbst wissen, auf welches Ziel man in den Fächern zusteuert, dann hilft das manchmal bei der elterlichen oder großelterlichen Beruhigung und Beratung. nd natürlich findet man das heutzutage problemlos im Netz. Landesbildungsserver nennt sich der Ort, an dem die Bildungsgpläne für die Grundschule abgelegt sind. Aber bitte, bitte: Nur für eine Grobzielerkennung und Beruhigung zu benutzen. Den Rest bitte, bitte der Lehrer&in überlassen. Die sind die Fachleute. Außerdem: Die Qualität der Lehrperson aus Schülersicht ist bei der Hattie der wesentliche Faktor mit 0,44. Die Fachkompetenz der Lehrperson rangiert bei 0,09. Kraz-interpretiert: „Wer seinem Kind vermittelt, dass es der Lehrer nicht blickt, der blickt noch nicht, was er damit anrichtet.“ 🙂

Ihr Otto Kraz

 

5. November 2016

Brainy 8 – Bedeutung der Wiederholung

Filed under: Hattie-Studie,Lernen,Mathematik — Schlagwörter: , , — heinz.bayer @ 16:29

Liebe Mamas, liebe Papas, liebe Omas, liebe Opas

Die ersten Herbstferien liegen hinter Ihnen. Bei Erstklässler/innen ist jetzt normalerweise sowieso noch alles im grünen Bereich. Doch kann man ruhig so langsam anfangen, ein Verständnis für die Bedeutung des Wiederholens zu schaffen. Das hat natürlich auch in der Hattie-Studie eine recht hohe Effektstärke. 0,67. Genausoviel wie das „vorhergehende Leistungsniveau“. Hängt ja auch zusammen. Ohne Wiederholung geht viel Lernstoff, speziell auch durch Ferienzeiten, wieder verloren. Mein Tipp: Bei den Weihnachtsferien damit einmal experimentieren. Ein Khan-Academy-Test vor den Ferien, einer danach und vergleichen. Man muss als Lernender ein Gespür dafür bekommen, was Vergessen heißt. Und man muss verstehen, warum einem einmal Gelerntes noch nicht gehört. Und man muss wissen, dass jeder Mensch vergisst und das nicht mit doof zu tun hat. Ich drücke es bildlich einmal so aus: Die Hirnmuskeln für den Zehnerraum wie im Video wachsen dann, wenn sie häufig gebraucht werden. Wie die normalen Muskeln. Wenn man die Zehnerraummuskeln schont, verkümmern sie. Man vergisst. Und dann entstehen gerade in Mathematik Lücken und dann kommt dieses „vorhergehende Lernniveau“ nach Hattie mit ins Spiel: Ohne Wiederholen hängt man schneller ab und lernt dann den neuen Stoff weniger effektiv, weil er auf dem alten aufbaut. Die Khan-Academy bietet hier übrigens kostenlos und hochprofessionell eine tolle Möglichkeit, solche Zwischentests immer mal wieder zu machen. Wenn man das kontinuierlich machen will und die Lernerfolge abspeichern will, dann muss man sich nur – auch völlig kostenlos – anmelden.

Hier geht es übrigens zur Khan-Academy für den Zehnerraum. Gut für das Ende der Herbstferien. Zum Auffrischen

Ich werde später noch mehr auf Khan zu sprechen kommen. Der Vorteil: Wer sich einmal auf den Khan-Stil als Lernender eingelassen hat, der kann sich von diesen Fachleuten bis zur Universitär begleiten lassen. Aber dabei ist ganz wichtig: Immer nur als Helfer im Hintergrund einsetzen. Zur Vertiefung oder zum Lücken füllen. Bloß nicht den Ehrgeiz entwickeln, als Eltern oder Großeltern mit Khan dem Lehrer voraus zu sein. Das wäre ein echt böser Überbetreuungs-Schnitzer. Also Vorsicht an dieser Stelle. Schulstoff vorauszulernen ist völlig kontraproduktiv.

 Ihr Otto Kraz

15. Oktober 2016

Brainy 5 – Rechnen

Filed under: Mathematik — heinz.bayer @ 08:19

Liebe mitlesenden Opas und Omas

Sie dürften im Schnitt vor rund 60 Jahren eingeschult worden sein. Können Sie sich noch daran erinnern, ob Ihnen damals jemand gesagt hat, warum Sie eigentlich Mathematik lernen sollten. Und hat Ihnen jemand erzählt, wo das Ziel liegt, das Sie am Ende des Schuljahres erreichen sollten? Zwei Dinge, die sehr wichtig sind, damit das Lernen leichter geht. Ziele zu kennen entspannt und lässt die gesamte Aufgabenstellung mit dem eigenen Wissensstand vergleichen. Die Motivation, sich noch einmal richtig anzustrengen, ist immer viel höher, wenn ich nicht in einem scheinbar riesigen Meer ohne Ufer schwimme. Und wenn ich weiß, warum es sich lohnt, das Ufer zu erreichen. Erstklässler&innen sind ganz normale Menschen, nur eben noch sehr junge. In Sachen Meer ohne Ufer ticken sie aber genauso wie Opas und Omas. Deshalb sollte man auch schon als Erstklässler&in wissen, warum diese Veranstaltung namens Schule unbedingt stattfinden muss. Man sollte früh wissen, dass die Gesellschaft nicht 10 000 Euro Steuergelder je Schüler&in und Schuljahr investiert, um mit doofen Noten Schüler&innen zu knechten. Dasss man die klugen Köpfe braucht – mit all den Fähigkeiten, die in den Fachleuten der Zukunft stecken. Ich werde mich auf diesem Blog als Mathelehrer immer auch näher mit diesem erweiterten Teil der Sprache beschäftigen. Wer in Mathe vorne auf der Welle schwimmt, für den ist Schule schon mal in einem ganz wesentlichen Fach entspannt. Der heutige Blogbeitrag kann als Denkübung betrachtet werden. Als eine Möglichkeit, über das Zählen, das die meisten Erstklässler&innen ja schon ganz gut beherrschen, in die Welt der Computer und Smartphones und Tablets einzutauchen, die die heutigen Erstklässler&innen als ihre natürliche Umgebung betrachten. Stellen Sie doch eine Milchtüte auf den Tisch und fragen Sie Ihre Enkeltochter oder Ihren Enkelsohn, woher der Computer an der Kasse des Supermarkts denn lesen kann, dass sie 1 Euro 14 kostet.Dann sind Sie mitten im Video angekommen. Stellenwertsystem nennen das die Mathematiker. Hier in der kleinen Geschichte mit dem Zweiersystem  verknüpft

Als Sie eingeschult wurden, gab es gerade mal den Rechenschieber. Mathematik ist ein Papiertiger, wenn man konstant dran bleibt und keine Lücken entstehen lässt. Schlechte Noten sind nicht schlimm. Lücken schon. Speziell in Mathematik. Ich werde im Laufe des Schuljahres den Bildungsplan Mathematik in Baden-Württemberg hier im Blog auch verknüpfen mit der Khan-Academy, die speziell in Sachen Mathelernen eine wunderbare Rückendeckung geben kann, wenn es irgendwo klemmt. In Mathe am besten immer vorne auf der Welle und das Ufer im Blick.

Ihr Otto Kraz

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