Hattie für Erstklässler&innen Mit der weltweit größten Bildungsstudie Schule entspannt erleben

8. Oktober 2016

Brainy 4 – Bewegung und Gehirn

Filed under: Hattie-Studie — heinz.bayer @ 07:32

Liebe Mamas und Papas

Ja klar, die Diskussion ist sehr alt. Und doch immer wieder auf’s Neue aktuell. „Kann ich mein Kind alleine in die Schule schicken? Oder ist die Überquerung der Straßen zu gefährlich? Traue ich das meinem Kind zu? …..“ Es gibt Eltern, die fahren ihr Kind noch in der 5. Klasse jeden Morgen bis vor die Schule. Weil sie unterwegs noch immer zu viele Gefahren wittern. Denn natürlich stimmt es: Das Leben an sich ist gefährlich. Klar. Auf einem Schulweg kann theoretsich riesig viel passieren. Statistisch gesehen ist er allerdings nicht gefährlicher als vor 30 Jahren. Vielleicht hilft es ja ein wenig, sich die Vorteile eines bewegten Schulwegs klarzumachen, um besser mit den Risiken des Lebens leben zu können. Die es gibt – ohne Frage.

Schlag nach bei Hattie, würde ich zu mal sagen. „Bewegung und Entspannung nur 0,28 ? Das ist doch nichts.“ meinen Sie. „Gegen 1,44 bei der richtigen Selbsteinschätzung der eigenen Lernleistung?“ Ich muss die Bewertung der Effektstärkengrößen an dieser Stelle doch mal ein wenig vertiefen. Hattie stellt klar fest, dass auch kleine Effektstärken ihre Bedeutung haben. Speziell wenn sie leicht zu haben sind. Eine ehrliche Selbsteinschätzung ist eine intellektuelle Großtat. Bewegung ist dagegen ein Klacks. Außerdem muss man es auch so sehen. Wer sich bewegt hat, dessen Gehirn ist besser durchblutet und damit lernt dieses Gehirn auch besser. Konzentrierter. Konzentration hat aber schon eine Effektstärke von 0,48. Und wer besser vorne auf der Welle steht, der pflegt viel entspannter ein gutes Arbeitsverhältnis zur Lehrperson. Lehrer-Schüler-Beziehung Effektstärke 0,72.

Ich empfehle deshalb: Möglichst viele Effektstärkenpunkte sammeln gehen lohnt sich. Vielleicht hilft das ein wenig bei der Diskussion über den Schulweg.

Wer die Sache mit den Effektstärken vertiefen will, sollte sich mal an der Fachhochschule in Brugg-Windisch umsehen.

Ihr Otto Kraz

 

29. September 2016

Brainy 3 – Die Falle der Defizitorientierung

Filed under: Blickwinkeländerung — heinz.bayer @ 17:25

Liebe Omas und Opas, liebe Mamas und Papas

Bitte, genießen Sie es doch einfach, dass Ihre Tochter oder Ihr Sohn jetzt in die Schule geht. Und bitte: Denken Sie doch nicht schon jetzt an den Numerus Clausus in Medizin. Hiiiiiiiiilfe. Was man in diesen Tagen alles so zu hören bekommt. Aufregung rund um die Erstklässler&innen allerorten. Wilde Überlegungen und Theorien, wie Schule zu funktionieren hat. Die Großeltern ziehen Erfahrungen aus dem Hut, die 50 Jahre alt sind und die Eltern solche, die 30 Jahre alt sind. Und vergessen, dass es Erfahrungen sind, die sie als Schüler&innen gemacht haben. Oft in der Erinnerung aus der Sicht eines jungen Menschen, dessen Gehirn zu dem Zeitpunkt radikal umgebaut wurde. Pubertät nennt man diesen Vorgang. Aus dieser tiefen verqueren Schulerinnerung schöpfen viele Erwachsene die Einsicht in die heutige Schule … man liest ja auch so viel in der Zeitung und klar, man kennt doch Schule. Man war doch selbst in dieser Mühle. Neeeiiiiiiin, liebe Großeltern und Eltern. Sie liegen völlig falsch. Es sind Jahrzehnte vergangen. Man weiß heute so viel mehr über positive Lernprozesse. Es hat sich so viel getan im deutschen Bildungswesen. Entspannen Sie sich deshalb einfach. Genießen Sie die Zeit und lesen Sie einmal in der Woche diesen Blog. Damit ich Ihnen Ihre kleine Ohmacht austreiben kann, die Sie meist noch immer tief in sich herumtragen. Weil Sie Ihre eigene Schulzeit wahrscheinlich nie wirklich verarbeitet haben. Sondern nur den Deckel draufgepackt, als Sie die Schule verließen.

Bleiben Sie dran …. und versuchen Sie auch, die kleinen Videos für die Erstklässler&innen mit ihnen zusammen anzusehen und drüber zu sprechen. Es lohnt sich. Weil Schule darin ihren Platz findet, der ihr zusteht. Und weil es für alle im Bildungsprozess der Erstklässler&innen Verstrickten Entspannung bringen kann. Und damit vollautomatisch bessere Leistungen für die Schüler&innen.

Ihr Otto Kraz

23. September 2016

Brainy 2 – Zoff

Filed under: Hattie-Studie — heinz.bayer @ 21:28

 

Ich stelle diesen ersten Beitrag noch einmal an den Anfang, weil ich jetzt bei meinen Blogs immer im Gleichtakt laufe. Die einzelnen Bereiche, denen Hattie Effektstärken zugeordnet hat und die ich nun für Schüler&innen selbst versuche, umzusetzen. Mit dem  Opakoffer bin ich schon früher gestartet. Im Skript bin ich bei dem Thema Klassenverhalten: Und die Sache mit der Beeinflussung vom Verhalten in der Klasse war schon ganz am Anfang. Effektstärke 0,8. Dieses Thema sollte deshalb ein Dauerbrenner sein, wenn man über Schule spricht. Klar: Der Lehrer hat einen wichtigen Anteil daran. Wie er sich in der Klasse verhält. Wie er ein Lehrer-Schüler-Verhältnis optimieren und stabilisieren kann. Aber wie er sich die Klasse verhält, das hat viel mit dem Verhalten der Klasse zu tun. Und eine Klasse, das muss man sich immer wieder klar machen, das sind alles zukünftige Leistungsträger&innen, deren Potenzial man nie unterschätzen sollte. Auch wenn sie noch nicht richtig schreiben und rechnen können. Sich verhalten können sie sich  schon richtig stark: Positiv wie negativ. Und das hat eine riesige Auswirkung auf ihre Lernleistung.

Otto Kraz

Hier noch einmal der alte Text

Liebe Mamas und Papas, liebe Omas und Opas

John Hattie hat ein Jahrzehnt untersucht und gezählt und zusammengefasst und versucht, aus Millionen Schülerdaten herauszufinden, welche Bereiche des Lernens wirklich effektiv sind und welche weniger. Und ich sage aus der Erfahrung als langjähriger Schul-Praktiker in einem großen baden-württembergischen Gymnasium: Ja, Hattie hat ja so recht. Diese große Effektstärke von 0,8 für Beeinflussen von Verhalten in der Klasse (verglichen z.B. mit Elternunterstützung beim Lernen mit 0,51 ) ist ein echtes Pfund. Wer daheim wenig Schulstress erleben will, der sollte darauf achten. Seine (Enkel)-Tochter oder seinen (Enkel)-Sohn bei dieser Aufgabe positiv unterstützen. Nicht einfach auf „die anderen“ schimpfen. Tipps geben, wie man Konflikte angehen kann und – wenn irgendwie möglich – die Kinder ihre Konflikt selbst regeln lassen. Manchmal sehr hart für (Groß)-Eltern, aber eben nachhaltig. Und bitte auch bei Elternabenden auf die große Effektstärke der Klasse selbst hinweisen. Den Lehrer&innen ist es normalerweise klar. Das entspannte Lernen in entspannter Klassenatmosphäre erspart viel „Nachlernen“ zu Hause. Man darf heute Schule nicht mehr durch eine Brille betrachten, die vollkommen veraltet ist. Und die einfache Vorstellung, der Lehrer soll das doch bitte richten, die bringt eben nichts. Weil einzelner Lehrer mit 25 zukünftigen Fachkräften, die sich mit ihren Fähigkeiten schon in der ersten Klasse beschleunigen oder auch abbremsen können, keine alleinige Chance hat, wenn die Schüler nicht mit im Boot sind.

Je hattie desto entspannt … oder: Bei je mehr Hattie-Teilbereichen man punkten kann, desto einfacher wird Schule. Ganz oben auf der Liste steht aber nicht etwa pauken, pauken, pauken … Schauen Sie selbst einmal, ich werde noch intensiv auf diese einzelnen Einflüsse zurückkommen.

Hattie-Rangliste: Einflussgrößen und Effekte in Bezug auf den Lernerfolg

 

18. September 2016

Brainy 1

Filed under: Lernen — heinz.bayer @ 18:15

Sehr geehrte Mamas, sehr geehrte Papas …. aber speziell auch liebe Omas und Opas,

die inzwischen einen oftmals nicht unbedeutenden Einfluss auf diese wunderbaren Erstklässler&innen haben, die bis jetzt noch keinen Kratzer abbekommen haben. Die Schulzeit ist – prinzipiell – eine unglaublich spannende und lebensintensive Lebensphase. In die Schulzeit fällt das komplette Erwachsenwerden, soweit ein Mensch überhaupt richtig erwachsen werden kann. Aber in die Schulzeit fallen auch Beurteilungen und Noten und Misserfolge und Ernüchterungen aller Art. In diese Lebensphase fällt die erste Liebe und das Abnabeln von den Eltern. Aus meiner Sicht eines alten Gymnasiallehrers, der über 35 Jahre lang einige tausend Schüler&innen in dieser spannenden Phase begleiten durfte, eine echte Diamantenzeit des Lebens. Leider nicht von alle jungen Menschen gleich empfunden. Aber von ganz vielen, die verstanden haben, wie Schule tickt. und wie man selbst in ihr ticken muss. Leider wird die Schulzeit auch nicht von allen Eltern als hochspannende Zeit empfunden. Schade. Denn inzwischen weiß die Wissenschaft so viel über Lernprozesse und Persönlichkeitsentwicklung, über Zufriedenheit und das Funktionieren von Gehirnzellen, über den Mensch an sich und den Mensch als Schüler&in im Speziellen, dass diese alten traditionellen Ängste – „Hoffentlich schafft mein Kind diese riesigen Ansprüche in dieser hochkomplizierten Welt zu meistern.“ – eigentlich auf die Müllhalde der Geschichte gehören. Leider ist das noch lange nicht Realität. Wenn Sie aber ein wenig für Ihre/n Erstklässler&in die nötigen Grundlagen modernen Lernens begreifen wollen und auch wollen, dass Ihr/e Erstklässler/in Schule später einmal als Diamantenzeit bezeichnen kann, dann lade ich Sie ein, einmal in der Woche vorbeizuschauen.

Grüße aus Weit im Winkl – unserer Laborschule, in der Schulzeit sowieso Diamantenzeit ist. Aber dazu später.

Otto Kraz

p.s. Ich werde natürlich jede Woche einen speziellen Video- oder Illustrations-Beitrag für die Damen und Herren Erstklässler&innen ins Netz stellen. Denn sie werden zwar später definitiv und ohne Zweifel die Fachleute der Zukunft sein, aber im Moment können sie eben solche Texte leider noch nicht lesen. 🙂

Ich hoffe, für Sie als Erwachsene erschließt sich der Inhalt intuitiv. Also diese verrückte Tatsache, dass junge Menschen immer meinen, Lernen wäre etwas ganz Besonderes und hätte mit Schule zu tun. Dabei können diese Schulneulinge so großartig lernen wie nie mehr in ihrem Leben. Weil sie einfach auch gnadenlos älter werden.

7. September 2016

Noten

Filed under: Schule 4.0 — heinz.bayer @ 18:53

paul

Ja das ist die große Kunst der Eltern. Ich drücke die Daumen. Ich nenne es Schule 4.0 Denken.

beleuchtung

Es ist ganz große Kunst, immer den ganzen Kerl zu sehen, während Schule nur einen Ausschnitt beleuchtet.

Bleiben Sie einfach dran. Einmal die Woche Opakoffer gucken. Sie werden Ihre Blickrichtung von 3.0 auf 4.0 ändern, da bin ich überzeugt.

Otto Kraz

6. September 2016

„Duuu Mama … was ist eigentlich ein Bildungsforscher ?“

Filed under: Hattie-Studie — heinz.bayer @ 10:27

„Also schau mal, das ist so. Auf der ganzen Welt gehen Kinder in die Schule. Überall lernen sie zum Beispiel Rechnen und Schreiben. Und Bildungsforscher untersuchen, wie in den verschiedenen Schulen unterrichtet und gelernt wird und versuchen herauszufinden, wie man am besten lernt.“

Bildungsforscher

 

5. September 2016

Die Notwendigkeit von Schule 4.0

Filed under: Schule 4.0 — Schlagwörter: , — heinz.bayer @ 21:15

Ihre Tochter oder Ihr Sohn wird eingeschult? Dann treten Sie näher.

Machen Sie sich klar, dass Menschen, die 2016/17 eingeschult werden, 2026/27 ihre Mittlere Reife absolvieren oder 2028/29 bzw 2029/30 ihr Abitur. 2030 ist Zukunft, die noch keiner kennt.

Am 9. Januar 2007 hat Steve Jobs das erste iPhone vorgestellt. Können Sie sich noch eine Welt ohne Smartphones und Tablets vorstellen? Können Sie sich vorstellen, was diese technischen Entwicklungen in den nächsten 10 Jahren hervorbringen wird? Natürlich nicht. Deshalb sind ganz andere Dinge wichtig, die Ihre Tochter oder Ihr Sohn in der Schule lernen sollte. Wir haben noch nicht Schule 4.0. Wir werden noch lange Schule 3.0 haben. Obwohl man schon weiß, wie Schule 4.0 aussehen müsste. Und viele Eltern haben leider häufig Schule 2.0 im Kopf … beurteilen aus der alten Zeit. Sind hoffnungslos gefangen in alten Denkstrukturen. Mein Tipp: Lassen Sie sich auf Neues ein. Zu Ihrer eigenen Zufriedenheit. Und damit vollautomatisch zu einem erfolgreicheren Schulleben für Ihre Tochter oder Ihren Sohn.

Einmal in der Woche diesen Blog lesen. Und Sie werden sehen: Ihr Blickwinkel wird sich ändern. Und Sie werden Lernprozesse verstehen. Und Ihr Kind hat viel davon. Und damit Sie selbst. Ich habe 35 Jahre lang in der Elternarbeit an diesem unsäglichen Leiden der Eltern an Schule gearbeitet. Diesem vollkommen unnötigen Leiden. Das von Generation zu Generation weitergegeben wird. Machen Sie Schluss damit.

Schule 4.0. Ein neuer Weg durch schlichte Einsicht in die Welt des Lernens. Ich lade Sie dazu ein.

Ihr Otto Kraz 4-D-Berater

« Newer Posts

Powered by WordPress