Hattie für Erstklässler&innen Mit der weltweit größten Bildungsstudie Schule entspannt erleben

18. Dezember 2016

Weihnachtspause

Filed under: Allgemein — heinz.bayer @ 19:49

Liebe Leser&innen

Ein Blog macht nur Sinn, wenn er auch gelesen wird. Pädagogische Blogs werden erfahrungsgemäß sehr selten in den Ferien gelesen. Außer man bietet eine Sommerschule an. Das tu ich aber an Weihnachten nicht. Da lasse ich einfach alles ruhen. Ihnen allen wünsche ich eine erholsame schulfreie Zeit und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Ich melde mich Mitte Januar, wenn in der Schule der Bär wieder tobt.

ferien

Ja leider ist das so. Der Schlaf in der Nacht festigt Wissen, das man am Tage seinem Hirn nähergebracht hat. Aber leider festigen Ferien, spezielle die langen Sommerferien, keinesweg das Wissen, das man sich zuvor mühsam angeeignet hat. Deshalb spricht natürlich auch überhaupt nichts gegen etwa entspanntes Vokabeln ein wenig am Köcheln halten. In den Ferien bei einem heißen Kakao ein wenig mathematische Grundlagen anzuschauen ist überhaupt nicht unanständig. Man muss da kein schlechtes Gewissen bekommen. Wollte ich nur noch gesagt haben.

Was es immer bringt: Das Gehirn am kreativen und konzentrierten Arbeiten halten. Also: Unser Tipp aus Weit im Winkl: In den Weihnachtsferien Jonglieren lernen. Um danach Schule leichter zu meistern. Denn Jonglieren lässt nachgewiesenermaßen Gehirnzellen jubilieren.

Mit weihnachtlichen Grüßen  Otto Kraz

8. Dezember 2016

Nochmals zurück zu Brainy 2

Filed under: Hattie-Studie — heinz.bayer @ 19:11

Zoff und die hohe Effektstärke

Otto Kraz

5. Dezember 2016

Brainy 12 – Mathe-Trainingsgeräte

Filed under: Hattie-Studie,Lernen,Mathematik — heinz.bayer @ 08:24

Liebe Omas und Opas, liebe Eltern

In der Effektstärkenskala steht in der Hattie-Studie an dritter Stelle: Formative Evaluation des Unterrichts. Übersetzt: Schau den Lernprozessen bewusst zu, dann hast du ganz viel Effektivität im Lernen erreicht. Eigentlich in Richtung Lehrperson gedacht. Die Lehrperson kann mit bestimmten Konzepten erreichen, Schüler&innen parallel zum Unterrichten klarzumachen, wie man die Wirkung des Unterrichts optimiert. In Brugg-Windisch an der Pädagogischen Hochschule hat das Team um Professor Wolfgang Beywl auf der Basis dieses Ergebnisses eine ganz neue und erfolgreiche formativen Evaluationsmethode entwickelt. Ich ziehe daraus eine weitere Schlussfolgerung: Wenn Schüler&innen möglichst früh verstehen, dass der Erfolg von Lernprozessen in erster Linie mit ihnen und ihrem Gehirn zu tun haben, dann könnte man anfangen, dass Schüler&innen selbst mit kleinen selbstgebauten „Instrumenten“ Selbstevaluation zu betreiben. Wenn Schüler&innen verstehen, dass es zum Beispiel unumgänglich ist, den Hunderterraum komplett zu beherrschen, 100 % nicht 80%, um dann im Hunderterraum zu addieren, zu subtrahieren, zu multiplizieren und zu dividieren, dann macht es Sinn, zu üben, zu üben und nochmals zu üben. Hunderterraum 100% zu beherrschen kann jede, wenn er genug übt. Das Rechnen darin ebenfalls. Aber was meinen Sie, wie oft ich es in höheren Klassen im Gymnasium gesehen habe, dass sich Schüler&innen durch diese kleinen Lücken im einfachen Rechnen (Grundschule 1. Klasse) bei viel kompliziertere Aufgaben ins Aus gekickt hatten. Gemerkt haben sie es immer erst, wenn ich sie darauf aufmerksam gemacht habe. Deshalb: Deutsch, Mathematik und später die Sprachen sind die hautpsächlichen Fächer, in denen Lücken noch Jahre später richtige große Fehlerquellen sind.

Ich bleibe als Mathematiker und Physiker auch weiterhin natürlich am Thema Mathematik, um meine Erklärungen zu Lernprozessen für den Erstklässler sichtbar zu machen. Anbei eine kleine Idee, um den Hunderterraum spielerisch zu üben. Es gibt viele andere. Es geht um 100%.

Ihr Otto Kraz

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Zum Ausdrucken — oder noch besser: Zum Nachmachen mit den Händen des Kindes.

Und wie immer zur Vertiefung: Hattie für Lernende bis Kapitel 3 hattie-fuer-lernende-bis-kapitel-3

27. November 2016

Brainy 11 – Die ersten zwei Jahre Mathematik

Filed under: Hattie-Studie,Lernen,Mathematik — heinz.bayer @ 23:15

Liebe Eltern, liebe Opas und Omas

Ich bleibe noch ein wenig beim Bildungsgplan Mathematik.

Der führt für Klasse 1 und 2 fünf Leitideen auf, die Schüler&innen kennen sollten. Natürlich nicht in dieser Ausführlichkeit wie im Bildungsplan, aber sie sollten den Rahmen kennen, in dem sie in den nächsten zwei Jahren Mathematik lernen. Sie sollten wissen, dass es Pläne gibt, nach denen sie unterrichtet werden. Warum? Weil Schüler&innen ganz normale Menschen sind, nur eben junge. Und weil wir Menschen besser lernen, wenn wir den Rahmen kennen, innerhalb dessen wir uns etwas aneignen. Weil wir uns dann ernster genommen fühlen, weil man uns zutraut, solche Meta-Überlegungen zum Lernen selbst zu verstehen. Und dann lernt mensch einfach leichter. Auch Grundschulmensch.

Liebe Grüße Otto Kraz

 

17. November 2016

Brainy 10 – der 100er-Raum

Filed under: Hattie-Studie,Mathematik — Schlagwörter: , , — heinz.bayer @ 18:31

Liebe Eltern und Großeltern.

Bei Hattie ist das Thema Ziele die Effektstärke 0,56. Inzwischen wissen Sie ja ein wenig mehr Bescheid. Wenn es Sie mit den Effektstärken genauer interessiert, dann einfach in hier in Brugg ein wenig schmökern. Alles was über 0,4 ist, ist besonders interessant. Weil es zu erwünschten Effekten kommt, wie das bei Hattie beschrieben wird. Der übliche Schulbesuchseffekte liegt zwischen d = 0,15 bis d = 0,40. Der normale Entwicklungseffekte liegt zwischen d = 0,00 bis d = 0,15. Das ist die Entwicklung, die auch ohne Schule stattfindet. Alles über 0,4 hat deutlich bemerkbare Effekte in der Lernleistung.

Ziele 0,56. Ich darf einmal frei interpretieren. „Wenn Mensch weiß, wohin es geht, dann geht es Mensch besser.“ Auch der junge Mensch. Wenn Schüler&innen das Ziel kennen, das es in den nächsten Monaten zu erreichen gilt, dann ist das lernleistungsfördernd. Meistens sagen Lehrer&innen so etwas, aber meistens setzt sich das nicht gleich im Hirn fest. Deshalb ein kleiner Tipp am Rande: Wenn Sie selbst wissen, auf welches Ziel man in den Fächern zusteuert, dann hilft das manchmal bei der elterlichen oder großelterlichen Beruhigung und Beratung. nd natürlich findet man das heutzutage problemlos im Netz. Landesbildungsserver nennt sich der Ort, an dem die Bildungsgpläne für die Grundschule abgelegt sind. Aber bitte, bitte: Nur für eine Grobzielerkennung und Beruhigung zu benutzen. Den Rest bitte, bitte der Lehrer&in überlassen. Die sind die Fachleute. Außerdem: Die Qualität der Lehrperson aus Schülersicht ist bei der Hattie der wesentliche Faktor mit 0,44. Die Fachkompetenz der Lehrperson rangiert bei 0,09. Kraz-interpretiert: „Wer seinem Kind vermittelt, dass es der Lehrer nicht blickt, der blickt noch nicht, was er damit anrichtet.“ 🙂

Ihr Otto Kraz

 

12. November 2016

Brainy 9 – Das Gute-Laune-Lernen

Filed under: Hattie-Studie,Lernen — heinz.bayer @ 22:53

Liebe Mamas, Papas, Omas und Opas

Es sind drei Bereiche, mit denen Sie Schule wahrnehmen. Aus den täglichen Erzählungen Ihres Kindes, aus den „Noten“ der Tests und über die Hausaufgaben.

Ja, Hausaufgaben, das ist so ein Dauerthema, das natürlich auch in der Hattie-Studie einen Platz findet. „Jaaaa, Hausaufgaben bringen doch nichts … Effektstärke nur 0,29.“ rufen die, die entweder beim Erscheinen der Studie aufmerksam die Zeitung gelesen haben oder auf der Liste nachgesehen haben. Da sollte ich vielleicht doch ein wenig tiefer in die Studie einsteigen. Beim Thema Hausaufgaben wurden bei 5 Metaanalysen, die161 Studien umfassen 295 Effekte untersucht … auf der Basis von gut 100 000 Schüler&innen. Wie sich daraus dann eine Effektstärke von 0,29 „errechnet“ sehen sie an nachfolgendem Bild. Es ist ein statistischer Durchschnitt, der über die aktuellen Hausaufgaben ihrer Kinder nichts aussagen kann. Die Hattie-Studie wird erst zur Gebrauchsanleitung für die Praxis, wenn man sie in die Praxis übersetzt.

effektstaerke-hausaufgaben

Denn Sie sehen ja selbst, die Streuung der Effektstärken bei einzelnen Studien und verschiedenen Effekten, die untersucht wurden, ist enorm. Ich breche das einmal herunter auf auf paar einfache Aussagen, die man über viele Studien ableiten kann. Wenn ein Kind hochmotiviert ist, Hausaufgaben zu machen, dann hat das Wort Haus“aufgaben“ ja keine Relevanz mehr, weil es dann für den Kopf um Üben und Vertiefen unter ruhigen häuslichen Bedingungen geht. Klar: Sehr hohe individuelle Effektstärke. Das steckt natürlich auch dahinter, warum Lehrer&innen überhaupt Hausaufgaben aufgeben. Damit der in der Schule gelernte Stoff noch einmal in Ruhe wiederholt wird. Und zwar nicht nur von denen, die Hausaufgaben gerne machen. Damit sich das Gelernte festigen kann. Nur deshalb lernt man ja. Nicht um es einmal gehört zu haben und danach wieder zu vergessen. Die Sache mit der Motivation ist natürlich so eine Sache. Dagegen steht zu Hause eben immer vieles, das  spannender ist. Logisch. Gut ist es deshalb immer, wenn ein Kind weiß, dass man mit guter Laune effektiver und schneller lernt und dann mehr Zeit zum Spielen hat. Viele Studien zeigen klar: Hausaufgaben, die schon Erlerntes wiederholen und nicht zu lange dauern, sind natürlich sehr effektiv.

Für Sie selbst als „Hausaufgabenbegleiter“ hätte ich da übrigens auch noch etwas aus dem Buch von Hattie: „Die Unterstützung der Eltern für autonomes Lernendenverhalten zeigt eine positive Beziehung zur Leistung, während eine direkt unterrichtende Beteiligung eine negative Beziehung zeigt.“ (Cooper,Jackson, Nye&Lindsay, 2001 S.197) Oder anders ausgedrückt: Helfen Sie Ihrem Sohn oder Ihrer Tochter beim selbstständigen Hausaufgaben machen, aber nicht bei den Hausaufgaben. 🙂

5. November 2016

Brainy 8 – Bedeutung der Wiederholung

Filed under: Hattie-Studie,Lernen,Mathematik — Schlagwörter: , , — heinz.bayer @ 16:29

Liebe Mamas, liebe Papas, liebe Omas, liebe Opas

Die ersten Herbstferien liegen hinter Ihnen. Bei Erstklässler/innen ist jetzt normalerweise sowieso noch alles im grünen Bereich. Doch kann man ruhig so langsam anfangen, ein Verständnis für die Bedeutung des Wiederholens zu schaffen. Das hat natürlich auch in der Hattie-Studie eine recht hohe Effektstärke. 0,67. Genausoviel wie das „vorhergehende Leistungsniveau“. Hängt ja auch zusammen. Ohne Wiederholung geht viel Lernstoff, speziell auch durch Ferienzeiten, wieder verloren. Mein Tipp: Bei den Weihnachtsferien damit einmal experimentieren. Ein Khan-Academy-Test vor den Ferien, einer danach und vergleichen. Man muss als Lernender ein Gespür dafür bekommen, was Vergessen heißt. Und man muss verstehen, warum einem einmal Gelerntes noch nicht gehört. Und man muss wissen, dass jeder Mensch vergisst und das nicht mit doof zu tun hat. Ich drücke es bildlich einmal so aus: Die Hirnmuskeln für den Zehnerraum wie im Video wachsen dann, wenn sie häufig gebraucht werden. Wie die normalen Muskeln. Wenn man die Zehnerraummuskeln schont, verkümmern sie. Man vergisst. Und dann entstehen gerade in Mathematik Lücken und dann kommt dieses „vorhergehende Lernniveau“ nach Hattie mit ins Spiel: Ohne Wiederholen hängt man schneller ab und lernt dann den neuen Stoff weniger effektiv, weil er auf dem alten aufbaut. Die Khan-Academy bietet hier übrigens kostenlos und hochprofessionell eine tolle Möglichkeit, solche Zwischentests immer mal wieder zu machen. Wenn man das kontinuierlich machen will und die Lernerfolge abspeichern will, dann muss man sich nur – auch völlig kostenlos – anmelden.

Hier geht es übrigens zur Khan-Academy für den Zehnerraum. Gut für das Ende der Herbstferien. Zum Auffrischen

Ich werde später noch mehr auf Khan zu sprechen kommen. Der Vorteil: Wer sich einmal auf den Khan-Stil als Lernender eingelassen hat, der kann sich von diesen Fachleuten bis zur Universitär begleiten lassen. Aber dabei ist ganz wichtig: Immer nur als Helfer im Hintergrund einsetzen. Zur Vertiefung oder zum Lücken füllen. Bloß nicht den Ehrgeiz entwickeln, als Eltern oder Großeltern mit Khan dem Lehrer voraus zu sein. Das wäre ein echt böser Überbetreuungs-Schnitzer. Also Vorsicht an dieser Stelle. Schulstoff vorauszulernen ist völlig kontraproduktiv.

 Ihr Otto Kraz

29. Oktober 2016

Brainy 7 – Selbsteinschätzung der/s Schüler/in

Filed under: Hattie-Studie,Lernen — heinz.bayer @ 18:43

Liebe mitlesenden Erziehenden

Ja es stimmt einfach: Die höchste Effektstärke bei Hattie ist die Selbsteinschätzung des Schülers oder der Schülerin selbst. Tests bringen diese Selbsteinschätzung: Aber nur, wenn man als Schüler/in und als Eltern und als Oma und Opa kapiert, wie man professionell mit Tests umgeht. Nicht vergleichen mit anderen Schüler/innen. Immer nur selbst schauen, wo noch Fehler stecken. Entspannt. Stressfrei. Noten und Bewertungen sind nur Hinweise. Wegweiser. Die Bedrohung und den Stress machen hier meist leider die zu Hause Erziehenden, wenn sie ihre eigene Einstellung zu Tests und Noten aus ihrer eigenen Klamottenkiste herausholen und den zu Erziehenden bedauern, wenn er einen Test schreiben soll. Anstatt sich mit ihm zu freuen, weil man danach weiß, wo noch Lücken sind. Das wäre professionell und würde den Erziehenden auch so viel eigenen Stress ersparen, die gesamte Lernleistung verbessern und das Familienklima im grünen Bereich halten. Ich drücke die Daumen. Ihr Otto Kraz

 

21. Oktober 2016

Brainy 6 – Schluss mit der eigenen Klamottenkiste

Filed under: Hattie-Studie,Lernen — heinz.bayer @ 18:23

An alle an diesen noch ganz unvoreingenommenen Erstklässler&innen Erziehenden – also Mamas, Papas, Omas, Opas, Tanten, Onkel … ja natürlich auch Lehrer&innen, aber die wissen das schon, weil sie sich in neuer Bildungsforschung natürlich auskennen und sich nicht aus der alten Klamottenkiste der eigenen Schulerfahrung bedienen, wenn in der Schule etwas passiert.

Zum Beispiel der erste Mathetest. „Schon im ersten Schuljahr ????? Noch vor den Herbstferien ????? Bei der Sofie war das aber erst Ende der zweiten Klasse !!! Du Armer, du Arme !!!!! Du hast aber eine strenge Lehrerin !!!“ Sie merken, Sie können an dieser Stelle Ihre ersten richtig fetten Fehler machen. Ihr Kind oder Ihr Enkelkind darauf bringen, dass es schlimm ist, einen Test zu schreiben. Weil das die Klamottenkiste natürlich signalisiert. Schauen Sie doch mal, was in der Hattie-Studie ganz oben steht: Selbsteinschätzung des eigenen Leistungsniveaus. Ja klar: Wer meint, er hätte keine Lücken und er hat sie, der schätzt sich falsch ein, lernt an der falschen Stelle oder zu wenig und schiebt am Ende … also später, wenn es dann mal richtige Noten gibt …. alles auf die Lehrer&innen. Sie spüren das noch tief in sich drin, wenn Sie mal drauf achten. Tests sind natürlich Lückenfinder. Tests sind eigentlich echte Freunde. 🙂 Ja ich weiß, das ist nun wirklich eine echte Kürübung. Aber Ihre Aufgabe ist es, dieser Kür nicht gleich am Anfang im Weg zu stehen. Gleich zu Beginn Verunsicherung mit ins Spiel zu bringen. Zu erschrecken, wenn da Lücken in einem Test auftauchen. Sie müssen lernen, auf Lücken positiv zu reagieren. Wenn Sie wollen, dass ein gutes Fundament gebaut wird. Ich spreche hier auch als Mathelehrer. Wenn man Lücken zulässt, weil man Tests nicht als reine Wegweiser sehen will und kann, der tut so einem/r Erstklässler&in einen Bärendienst.

Deshalb: Keine Sorge. Für Schulneulinge sind Tests noch überhaupt keine Bedrohungen. Außer sie haben es schon vielfältig aus ihrem Umfeld erfahren. Machen Sie Ihrem Enkel(kind) klar, dass Lücken nicht vom Lehrer kommen und dass Bewertungen nur Lückenhinweise sind. Dass Lücken füllen nach so einem Test eine großartige Möglichkeit sind, sich sein komfortables Fundament zusammenzubauen.

Ich drücke Ihnen ganz doll die Daumen, dass Sie Hattie mehr glauben können als Ihren Schulgefühlen aus der eigenen Klamottenkiste. 250 Millionen Schüler&innen weltweit, auf die Hatties Erkenntnisse zurückgehen, sollten Sie mehr überzeugen als die Erinnerungen an eine Zeit, in der Sie selbst die Schulwelt vor und mitten in der Pubertät bewertet haben. Ihr (Enkel)sohn oder Ihre (Enkel)tochter wird es Ihnen später mit viel schulsicher Zufriedenheit danken, ohne dass er/sie weiß, dass dies auf Ihre professionelle Zurückhaltung bei Tests zurückgeht. 🙂

Ihr Otto Kraz

15. Oktober 2016

Brainy 5 – Rechnen

Filed under: Mathematik — heinz.bayer @ 08:19

Liebe mitlesenden Opas und Omas

Sie dürften im Schnitt vor rund 60 Jahren eingeschult worden sein. Können Sie sich noch daran erinnern, ob Ihnen damals jemand gesagt hat, warum Sie eigentlich Mathematik lernen sollten. Und hat Ihnen jemand erzählt, wo das Ziel liegt, das Sie am Ende des Schuljahres erreichen sollten? Zwei Dinge, die sehr wichtig sind, damit das Lernen leichter geht. Ziele zu kennen entspannt und lässt die gesamte Aufgabenstellung mit dem eigenen Wissensstand vergleichen. Die Motivation, sich noch einmal richtig anzustrengen, ist immer viel höher, wenn ich nicht in einem scheinbar riesigen Meer ohne Ufer schwimme. Und wenn ich weiß, warum es sich lohnt, das Ufer zu erreichen. Erstklässler&innen sind ganz normale Menschen, nur eben noch sehr junge. In Sachen Meer ohne Ufer ticken sie aber genauso wie Opas und Omas. Deshalb sollte man auch schon als Erstklässler&in wissen, warum diese Veranstaltung namens Schule unbedingt stattfinden muss. Man sollte früh wissen, dass die Gesellschaft nicht 10 000 Euro Steuergelder je Schüler&in und Schuljahr investiert, um mit doofen Noten Schüler&innen zu knechten. Dasss man die klugen Köpfe braucht – mit all den Fähigkeiten, die in den Fachleuten der Zukunft stecken. Ich werde mich auf diesem Blog als Mathelehrer immer auch näher mit diesem erweiterten Teil der Sprache beschäftigen. Wer in Mathe vorne auf der Welle schwimmt, für den ist Schule schon mal in einem ganz wesentlichen Fach entspannt. Der heutige Blogbeitrag kann als Denkübung betrachtet werden. Als eine Möglichkeit, über das Zählen, das die meisten Erstklässler&innen ja schon ganz gut beherrschen, in die Welt der Computer und Smartphones und Tablets einzutauchen, die die heutigen Erstklässler&innen als ihre natürliche Umgebung betrachten. Stellen Sie doch eine Milchtüte auf den Tisch und fragen Sie Ihre Enkeltochter oder Ihren Enkelsohn, woher der Computer an der Kasse des Supermarkts denn lesen kann, dass sie 1 Euro 14 kostet.Dann sind Sie mitten im Video angekommen. Stellenwertsystem nennen das die Mathematiker. Hier in der kleinen Geschichte mit dem Zweiersystem  verknüpft

Als Sie eingeschult wurden, gab es gerade mal den Rechenschieber. Mathematik ist ein Papiertiger, wenn man konstant dran bleibt und keine Lücken entstehen lässt. Schlechte Noten sind nicht schlimm. Lücken schon. Speziell in Mathematik. Ich werde im Laufe des Schuljahres den Bildungsplan Mathematik in Baden-Württemberg hier im Blog auch verknüpfen mit der Khan-Academy, die speziell in Sachen Mathelernen eine wunderbare Rückendeckung geben kann, wenn es irgendwo klemmt. In Mathe am besten immer vorne auf der Welle und das Ufer im Blick.

Ihr Otto Kraz

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